Warum einen Bergführer engagieren?
Der Bergführer wird dich mit sicherer Hand und langjähriger Erfahrung auf einfachstem Weg durch schwierigstes Gelände führen. Er wird dir helfen, bis an deine Grenze zu gehen; er sichert dich und ist stets darauf bedacht, den Zeitplan einzuhalten, um vor dem Unwetter, vor Einbruch der Dunkelheit, bevor sich die Verhältnisse verschlechtern etc. auf der Hütte zu sein – dennoch musst du den Berg aus eigener Kraft besteigen, deinen Rucksack selber tragen und Kletterstellen eigenständig überwinden – letztendlich macht das den Reiz einer Tour aus.
Wie ist die Schwierigkeitsbewertung einer Tour zu verstehen?
Vor der Buchung einer Veranstaltung ergeben sich wesentliche Fragen: Schaffe ich die Tour konditionell? Reicht mein technisches Eigenkönnen um die Schlüsselstellen zu meistern?
Die untenstehende Schwierigkeitsskala soll eine Orientierung sein. Beachte bitte, dass es sich bei der konditionellen Bewertung um Richtwerte ohne einkalkulierte Pausen handelt.
Kondition
Du bist ein Genießer, du liebst es gemütlich. 2 bis 3 Stunden Gesamtzeit sind kein Problem für dich.
Du magst gemütliche Touren, kannst auch etwas drüber hinausgehen. Bis zu 5 Stunden Gesamtzeit schaffst du gut.
Du bist schon etwas ambitionierter und es macht dir nichts aus, dich 6 bis 7 Stunden auf Tour zu bewegen.
Deine Ausdauer ist sehr gut, du bist nach einer 8- bis 9-stündigen Tour noch nicht „ausgepowert“.
Deine Kondition ist überdurchschnittlich gut und du kannst nach 9 bis 10 Stunden auf Tour immer noch entspannt dein Bier genießen.
Beachte bitte auch, dass für diese konditionelle Bewertung eine Leistung von mindestens 300 (bei Touren ab Schwierigkeitsbewertung mindestens 400, ab mindestens 500) Höhenmetern in der Stunde (im Aufstieg am Wanderweg ohne schweres Gepäck) Voraussetzung ist.
Technik Skitouren/Varianten
In der unteresten Schwierigkeitsstufe bewegst du dich an der Grenze zwischen Piste und freiem Skiraum. Du kannst mit diesem Eigenkönnen schon an meinen „Geführten Skitouren für Anfänger“ teilnehmen. Wenn du dich steigern möchtest, empfehle ich dir den Kurs „Schnupperskitouren – von der Piste ins Gelände„.
Du beherrscht den sicheren Stemmschwung in jeder Schneeart in sanftem, max. wenig mehr als 30° geneigten Gelände. Im Aufstieg kommen keine oder nur vereinzelte Spitzkehren vor.
In gelegentlichen Steilstücken von 30 bis 35° bereitet dir der sichere Stemmschwung keine Probleme. Für den Aufstieg benötigst du Spitzkehrentechnik.
In mäßig geneigtem Gelände schwingst du parallel, häufige Steilpassagen um 35°, gelegentlich auch mehr, schaffst du mit sicherem Stemmschwung. Im Aufstieg ist auf deine Spitzkehren Verlass. Vereinzelte Tragepassagen bis zu 40° meisterst du mit Steigeisen. Leichte Kletterstellen* (max. UIAA I-II) sind für dich gut machbar.
Du bist ein sehr guter Skifahrer und beherrschst den Stemm- oder Parallelschwung in jeder Schneeart auf einer durchschnittlichen Hangneigung von 35 bis 40°. Du bist in punkto Spitzkehrentechnik auch im exponierten Gelände sattelfest. HäufigeTragepassagen um die 40° mit Steigeisen wie auch gelegentliche Kletterstellen* (max. UIAA II) nehmen dir nicht den Mut.
*I. a. nicht obligatorisch.
Technik Hochtouren/Klettern
Es sind keine speziellen Techniken notwendig. Etwas Trittsicherheit bringst du mit.
Du beherrscht das Gehen mit Steigeisen in gelegentlichen Gletscherpassagen mit 30 bis 35° Neigung.
Auch wenn sich steile Gletscher- oder Firnpassagen von 30 bis 35° häufen, bewegst du dich sicher. Dein Technikrepertoire schließt (ab dieser Schwierigkeitsstufe) das Steigen mit Frontalzacken ein. Vereinzelte leichte Kletterstellen (max. UIAA I bis II) überwindest du zügig.
Obwohl der Großteil der Tour in steilem Gletscher- oder Firngelände von durchschnittlich 35°, manchmal auch 40° verläuft, fühlst du dich noch wohl. Mittelschwere Kletterstellen (UIAA II bis III) meisterst du ohne lange zu überlegen.
In der höchsten Schwierigkeitsstufe ist eine absolut sichere Frontalzackentechnik obligatorisch. Du musst Gletscher- oder Firnpassagen bis zu 45°, vereinzelt bis zu 50° überwinden. Du bist ein guter Felskletterer, der sich vor schwierigen Schlüsselstellen (max. UIAA III bis IV) nicht scheut.
Was kommt mit auf Tour?
Es ist für dich vor einer Tour sicher nicht immer leicht, deinen Rucksack zusammenzustellen. Wenn du bei uns einen Kurs buchst, beachte daher untenstehende Ausrüstungslisten sehr genau. Sie wurden von uns in langjähriger Erfahrung entwickelt; wir sind Profis, wir wissen, was man am Berg braucht und was nicht. Daher hat jeder einzelne Gegenstand seine Bedeutung (auch, wenn er die ganze Tour über als „vermeintlicher Ballast“ im Rucksack bleibt). Nimm‘ aber auch nicht mehr mit, wie auf den Listen angeführt ist, denn: ein leichter Rucksack erhöht den Erlebniswert und auch den Sicherheitsaspekt deutlich (wer leichter trägt kommt schneller, erholter und auch sicherer ans Ziel); andererseits ist ein Minimum an Ausrüstung unabdingbar.
1) Hochtouren
Allgemein:
- mittelgrosser Rucksack (35-40 Liter)
- feste, wasserdichte, steigeisenfeste* Bergschuhe (obligatorisch)!!
- Stirnlampe
- Taschenmesser
- Halbtax-Abo (bei Touren in der Schweiz, wenn vorhanden)
- Ausweis SAC, DAV, ÖAV, AVS
- evtl. persönliche Medikamente
- Kleinapotheke
- *Steigeisenfeste Schuhe haben eine verwindungssteife Profilsohle mindestens „Kategorie C“, besser „D“ (siehe http://www.meindl.de/deutsch/modelle/anwendungsgebiete.html)
Technische Ausrüstung:
- Pickel (ca. 60 cm)!
- Kletterhelm
- Steigeisen mit Antistoll (obligatorisch)!!
- Anseilgurt!
- 2 HMS-Karabiner!
- 2 Normalkarabiner!
- Bandschlinge 120cm!
- Reepschnur 3m/5mm!
- 1 Eisschraube (wenn vorhanden)
- Teleskopstöcke (empfohlen)
Bekleidung:
- lange, wetterfeste Hosen
- evtl. Sturmhose zum Überziehen
- Gamaschen
- wetterfeste Jacke
- Mütze
- warme Handschuhe
- Ersatz-Handschuhe
- Thermo-Unterwäsche
- Socken
- Fleece-Hemd oder Fleece-Pulli, möglich ist auch eine leichte Daunen- oder Kunstfaserjacke
- Ersatzwäsche**
Diverses:
- Sonnenbrille
- Schneebrille (empfohlen)
- Lippen- und Hautschutzcreme
- Thermosflasche oder Trinkflasche (1 L)
- Tee für den ersten Tag
- leichter Tagesproviant *
- Toilettenartikel *
- Seiden-Innenschlafsack*
- * Beschränke dich -zumindest bei Durchquerungen- auf ein Minimum, denn du musst die Sachen selber tragen! Hausschuhe z. B. befinden sich in auf den Hütten
Bei Touren im Ausland:
- ID oder Pass
- Reisegeld in Fremdwährung
2) Skitouren/Varianten
Allgemein:
- Rucksack mit Ski- und Pickelbefestigungsmöglichkeit 30 L bis max. 40 L!
- Taschenmesser
- evtl. persönliche Medikamente
- Kleinapotheke
- 2-Mann Biwaksack (wenn vorhanden)
- Halbtax-Abo (bei Touren in der Schweiz, wenn vorhanden)
- Ausweis SAC, DAV, ÖAV, AVS
Technisch:
- Gepflegte Tourenski (geschärfte Kanten!) mit Tourenbindung (Stopper, keine Fangriemen!)
- Passende, gepflegte Klebefelle
- Skistöcke mit Tourenteller
- LVS = Lawinenverschütteten-Suchgerät, bitte unbedingt digitale Mehrantennengeräte mit aktuellem update!
- Lawinenschaufel
- Lawinensonde
- Harscheisen passend zur Tourenbindung!
- Touren-Skischuhe
Bekleidung:
- Skisocken, ich empfehle Schafwolle (z. B. Smartwool)
- Lang- und Kurzarmshirt, kurze und lange Unterhose unsere Empfehlung: Schafwolle
- Tourenhose, unsere Empfehlung: Softshell
- Softshelljacke oder –weste
- Wärmende Schicht: leichte, kompakte Daunen- oder Kunstfaserjacke, hat optimale Wärmeleistung bei geringerem Gewicht und Volumen (oder Fleece-Pullover bzw. –Jacke)
- Goretex-Jacke, meine Empfehlung: Möglichst leicht und kompakt (Hinweis: eine Goretex-Jacke hat praktisch keine Wärmefunktion, egal, ob sie dünn oder dick ist)
- Wärmende Handschuhe oder Fäustlinge
- Dünne Ersatzhandschuhe (z. B. Langlaufhandschuhe), die man für den Aufstieg verwendet
- Mütze
Diverses:
- Sonnenbrille
- Skibrille
- Sonnen- und Lippenschutz
- Leichter Tagesproviant
- Thermos- oder Trinkflasche, mind. 1 L
3) Zusätzlich bei Skitouren
Allgemein:
- Stirnlampe
- Taschenmesser
Technisch:
- Pickel (60-80cm)
- Steigeisen mit Antistoll* an die Touren-Skischuhe angepasst!!
- Anseilgurt!
- 2 HMS-Karabiner!
- 2 Karabiner
- 1 Bandschlinge 240 cm
- 1 Reepschnur 3 m / 5 mm
- 1 Eisschraube (wenn vorhanden)
- *Kunststoffplatte, die ein Anhaften von feuchtem Schnee verhindert
4) Zusätzlich bei Mehrtagesskitouren
- Ersatzunterwäsche**
- Zusatzproviant**
- Toilettartikel im Miniformat**
- Hüttenschlafsack aus Seide
- Geld in Landeswährung
- **Beschränke dich -zumindest bei Skidurchquerungen- auf ein Minimum, denn du musst die Sachen selber tragen!
Wie kann ich mich versichern?
Du bist als Gast selber für deine Unfall- oder eventuelle Reiserücktrittsversicherung verantwortlich. Nicht nur aus versicherungstechnischen Gründen hat es erhebliche Vorteile, einem alpinen Verein ( SAC, DAV, ÖAV oder AVS) beizutreten. Dein Bergführer ist, wie jede andere Berufsgruppe auch, über seinen Berufsverband im Schadensfall abgedeckt.
Was passiert, wenn das Wetter schlecht ist?
Es kommt bei Outdoorveranstaltungen immer wieder vor, dass das Wetter nicht mitspielt. Dies liegt in der Natur der Sache. Da es sich hierbei um ein sehr komplexes Thema handelt -viele Faktoren spielen neben dem schlechten Wetter ebenfalls eine Rolle-, gibt es keine „Standardlösung“. Manchmal geht es trotz Schneefall, Wind und schlechter Sicht, manchmal nicht -keine Situation gleicht der anderen. Das verbleibende Restrisiko muss letztlich vor Ort durch den Bergführer abgewogen werden. Es obliegt daher seiner Erfahrung und Einschätzung, ob er eine Tour durchführen kann, ohne die körperliche Sicherheit seiner Gäste zu gefährden.
Meine Bergführer aus meinem Kernteam und ich können auf langjährige Erfahrungswerte zurückgreifen. Sollte das Wetter einmal schlecht sein, so finden wir immer eine vernünftige Alternative. Da kannst du uns 100%ig vertrauen.
Was passiert, wenn die Teilnehmerzahl zu gering ist?
Gelegentlich kommt es vor, dass sich für eine Veranstaltung zu wenige Teilnehmer anmelden oder aus verschiedenen Gründen absagen. Du möchtest am gebuchten Kurs/an der Führungstour trotzdem mit einem halbwegs vernünftigem Preis teilnehmen. In einem solchen Fall bin ich immer gerne bereit, dir innerhalb meines finanziellen Spielraums ein neues Angebot zu berechnen.